Diplomarbeit an der Universität Stuttgart bei Prof. Arno Lederer (Institut für Öffentliche Bauten und Entwerfen) und bei Dr. Nina Gribat (Städtebau-Institut, International Urbanism), Sommersemester 2013
Durch eine Säuberungsaktion im Jahr 2005 sind viele Häuser der in Zimbabwes Hauptstadt Harare lebenden Menschen zerstört worden. Rund 25.000 von ihnen sind nach Hopley umgesiedelt worden, eine informelle Siedlung ohne Infrastruktur am südwestlichen Stadtrand Harares. Zudem gibt es auch keine öffentlichen Einrichtungen. Die einzige Institution ist zu Beginn eine Grundschule, die Rising Star Schule, die aus Unterständen und einfachen Konstruktionen besteht. Diese sind unzureichend überdacht und können Wind und Wetter nicht Stand halten, vor allem nicht in der Regenzeit. Außerdem sind die Räume zu klein und haben nur wenige Möbel.
Die neue Schule soll etwa 800 Schüler*innen sowie ein Kollegium von 15 Lehrer*innen und die Schulverwaltung aufnehmen können. Da es in Hopley bisher keine öffentlichen Einrichtungen gibt, soll die neue Schule auch nach dem Schulbetrieb als Treffpunkt für die Einwohner*innen dienen. Neben Erwachsenenbildung kann sich die Schule als Einrichtung für Feste und Veranstaltungen etablieren. Dadurch bildet sie den Mittelpunkt eines neuen Quartierszentrums.
Das besondere an dem Entwurf ist der Umgang mit den Materialien. Gebrannte Lehmziegel bilden, als Rundbogen verbaut, das Haupttragwerk. Somit kann auf große Mengen an Holzkonstruktionen, die sehr teuer sind, verzichtet werden. Das Ziegelmauerwerk lässt die Schule zu einem identitätsstiftenden Bau werden, der sich durch die Materialwahl an die Umgebung anpasst, durch die Konstruktionsweise aber neue Möglichkeiten im Bauwesen, auch für die Bewohner*innen und deren Wohnhäuser, aufzeigt.